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Medikationsplan: Mehr Sicherheit bei Medikamenten

Wie behält man den Überblick über die Medikamenteneinnahme? Dabei hilft der Medikationsplan. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Ist das eine Nebenwirkung des neuen Medikaments? Wie oft pro Tag soll ich die gelbe Tablette nehmen – und war es vor dem Frühstück oder eine halbe Stunde danach? Ein Medikationsplan kann dabei helfen, solche Fragen zu beantworten – oder sie gar nicht erst entstehen zu lassen.

Seit 2016 soll der bundeseinheitliche Medikationsplan dazu beitragen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Medikationsfehler zu vermeiden. Medikationsfehler können auftreten, wenn zwei verschiedene Ärzte ein- und dasselbe Präparat gleichzeitig verordnen, eine Dosis nicht angepasst wird oder bei der Verordnung Gegenanzeigen oder Wechselwirkungen übersehen werden.

Das Risiko für Patientinnen und Patienten ist besonders hoch, wenn mehrere Ärztinnen und Ärzte Medikamente verordnen: Statistiken zeigen, dass jeder Dritte über 65 Jahre im Durchschnitt neun Medikamente einnimmt und viele Fehler bei der Einnahme der Arzneimittel passieren.

Daher soll der Medikationsplan besonders für ältere Menschen mehr Sicherheit bringen.

Wer hat Anspruch auf den Medikationsplan?

Alle gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten, die mindestens drei auf Kassenrezept verordnete, systemisch wirkende (also im gesamten Körper wirkende) Medikamente anwenden. Die Anwendung muss über mindestens vier Wochen vorgesehen sein.

Woher bekomme ich den Plan?

In der Regel erstellt die Hausärztin oder der Hausarzt den Plan. Der Facharzt, die Klinik oder auch die Apotheke können Aktualisierungen vornehmen.

Was steht auf dem Plan?

Der Medikationsplan enthält Angaben zu Wirkstoff, Handelsname, Stärke, Darreichungsform und Dosierung der Medikamente. Hinzu kommen der Einnahmegrund und wichtige Hinweise zur Einnahme. In der elektronischen Version gibt es zusätzliche Kommentarfelder und die Möglichkeit, auf ältere Daten zurückzugreifen, etwa auf vergangene Dosierungen. Den Plan gibt es entweder auf Papier oder digital auf der elektronischen Gesundheitskarte. Man kann ihn auch in der elektronischen Patientenakte speichern.

Wozu dient der Medikationsplan?

Zeigen Sie ihn bei jedem Arztbesuch und in der Apotheke. Das macht das Aktualisieren besonders einfach. Auch in Ihrer elektronischen Patientenakte können Sie ihn ablegen lassen. Wenn Sie eine elektronische Version benutzen, weisen Sie Ihre Ärzte oder Ihren Apotheker darauf hin.

Was ist mit rezeptfreien Medikamenten?

Auch rezeptfreie Arzneimittel können Nebenwirkungen haben oder Wechselwirkungen auslösen. Deshalb ist es sinnvoll, auch regelmäßig eingenommene rezeptfreie Medikamente im Medikationsplan aufzuführen.

Was passiert, wenn ich ein bestimmtes Medikament nicht im Medikationsplan aufgelistet haben möchte?

Das ist möglich – deshalb findet sich im bundeseinheitlichen Medikationsplan ein Hinweis, dass die Vollständigkeit und Aktualität nicht gewährleistet sind. Deshalb wird der Arzt Sie weiterhin fragen, ob Sie die Medikamente laut Plan einnehmen und ob Sie darüber hinaus weitere Präparate benutzen. Allerdings läuft es dem Sinn des Medikationsplans zuwider, wenn Sie die Einnahme von bestimmten Mitteln verschweigen. 

Autorin: Julia Bidder, Chefredakteurin der Mitgliederzeitschrift "mobil"

Dieser Text erschien zuerst in der Mitgliederzeitschrift "mobil", Ausgabe 2-2024. Sechs Mal im Jahr erhalten nur Mitglieder der Deutschen Rheuma-Liga die Zeitschrift (jetzt Mitglied werden).

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat ein Flugblatt zum Medikationsplan herausgegeben. Es ist online abrufbar.

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