Es gibt Zugangsbarrieren in der Rehabilitation
Hintergrund
Rehabilitation ist ein wichtiger Baustein in der Versorgung rheumakranker Menschen.Die Versorgung in einer fachspezifischen Einrichtung ist für rheumakranke Menschen von großer Bedeutung, um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit zu erhalten.
In der Fläche fehlen spezialisierte Angebote, die insbesondere auch eine wohnort- bzw. sozialraumnahe Versorgung ermöglichen. Die Kerndokumentation 2022 zeigt: Nur 7 Prozent der Personen mit rheumatoider Arthritis (davon 4 Prozent stationär und 3 Prozent ambulant) und 9 Prozent der Morbus-Bechterew-Betroffenen (davon 5 Prozent stationär und 4 Prozent ambulant) hatten in den letzten 12 Monaten eine medizinische Rehabilitation erhalten.
Reha vor und bei Pflege an individuelle Bedarfe anpassen
Rheumakranke mit Pflegegrad erhalten häufig einen Platz in der geriatrischen Rehabilitation, obwohl sie aufgrund ihres Alters und ihres Behandlungsbedarfes dort nicht hingehören. Zudem wird Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 2 oft eine Rehabilitation verwehrt.
Von einer Rehabilitation profitieren auch rheumakranke Pflegebedürftige, die in stationären Einrichtungen leben. Hier fehlt jedoch ein flächendeckendes Angebot an mobiler und ambulanter Rehabilitation, um den für die Betroffenen oft belastenden Wechsel in eine stationäre Rehabilitationseinrichtung zu vermeiden.
Schwer betroffene Rheumapatientinnen und -patienten wiederum werden von Rehabilitationskliniken häufig nicht aufgenommen. Begründet wird dies mit der benötigten intensiveren Pflege, die Kliniken nicht leisten können oder wollen.
Altersgerechte Angebote für Kinder und Jugendliche ausbauen
Rehabilitationsangebote für Kinder und Jugendliche müssen altersgerecht sein und rheumatologische Kompetenz einbeziehen. Insbesondere die ambulante Rehabilitation stellt einen „blinden Fleck“ in der Versorgung dar. Ferienangebote oder Camps sind eine Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen eine Rehabilitation zu ermöglichen.
Rehabilitation darf keine Frage des Alters sein.
Unser Lösungsansatz
- Der Grundsatz „Reha vor und bei Pflege“ wird konsequent umgesetzt.
- Rheumakranke erhalten ein auf ihre Erkrankung zugeschnittenes Rehabilitationsangebot und werden entsprechend betreut.
- Insbesondere für ältere und alte Menschen mit rheumatischen Erkrankungen werden stationäre, ambulante und mobile Rehabilitationsangebote bedarfsgerecht vorgehalten.
- Altersgerechte Angebote für Kinder und Jugendliche wie Camps müssen von den Krankenkassen und der Rentenversicherung finanziert werden.
- Rehabilitationskliniken schaffen die strukturellen und personellen Voraussetzungen für die Aufnahme und Versorgung schwer betroffener bzw. pflegebedürftiger Rheumakranker.
Weitere Informationen zum Thema "Rehabilitation" erfahren Sie auf unserer Themenseite.
Unsere Forderungen
- Rheumakranke brauchen verlässliche Versorgungsstrukturen
- Therapieoptionen werden nicht ausgeschöpft
- Es gibt Zugangsbarrieren in der Rehabilitation
- Rheuma ist bis heute nicht heilbar
- Pflegebedürftigkeit darf kein Armutsrisiko sein
- Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
- Teilhabe ist ein Menschenrecht
- Chronische Krankheiten dürfen nicht zum finanziellen Ruin führen