Studienaufrufe
Forschungsprojekte, die zur Verbesserung der Situation von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen beitragen, unterstützt die Deutsche Rheuma-Liga durch Aufrufe.
Anfang 2012 hat sich die Deutsche Rheuma-Liga Regeln gegeben, die ein Auswahlverfahren der Studien, die wir auf dieser Seite veröffentlichen, festlegen.
Sie finden deshalb nur Aufrufe zur Beteiligung an Studien, die durch die Gremien der Deutschen Rheuma-Liga begutachtet werden. Dabei achten wir darauf, dass die hier aufgeführten Studienaufrufe vor allen der Lebenssituation der betroffenen Menschen zu Gute kommen.
Ziel der Studie ist zu untersuchen, wie gut die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Impfung gegen Gürtelrose bei Personen mit Schuppenflechte (Psoriasis) bzw. Schuppenflechte mit Gelenkentzündung (Psoriasis Arthritis) ist.
Bei dieser Studie handelt es sich um: eine Untersuchung des Impfstoffs gegen Gürtelrose. Das Projekt wurde von der Ethik-Kommission der Universität Münster genehmigt.
Ziel der Studie: Patientinnen und Patienten, die an einer Psoriasis (Schuppenflechte) oder Psoriasis Arthritis (Schuppenflechten-Arthritis) leiden, haben ein höheres Risiko, eine Gürtelrose zu entwickeln, als Personen ohne diese Erkrankungen. Zur Vorbeugung einer Gürtelrose ist bereits seit einigen Jahren eine Impfung verfügbar. Die Wirksamkeit dieser Impfung wurde bisher hauptsächlich an Personen ohne Autoimmunerkrankungen getestet. Über die Wirksamkeit der Verwendung des Herpes zoster-Impfstoffs bei Patientinnen und Patienten mit einer Autoimmunerkrankung wie der Psoriasis oder Psoriasis Arthritis liegen deshalb bislang keine detaillierten Informationen vor. Offen ist auch, ob die Impfung einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf der Psoriasis bzw. Psoriasis Arthritis nimmt. Aus diesem Grund möchten wir den Gürtelrose-Impfstoff in der Studie auf seine Wirksamkeit und Sicherheit bei Patientinnen und Patienten mit Psoriasis bzw. Psoriasis Arthritis untersuchen.
Ablauf der Studie: Interessierte mit einer Psoriasis oder Psoriasis Arthritis können sich an die beteiligtendermatologischen oder rheumatologischen Studienzentren wenden:
https://www.rheumathek.de/projekte/shivap
Die Teilnehmenden werden über 64 Wochen nach Einschluss in die Studie begleitet. Dadurch soll untersucht werden, wie gut eine Impfung vertragen wird, ob das Immunsystem ausreichend auf die Impfung anspricht und die Impfung vor einer Gürtelrose schützt. Die Kosten für die Impfung werden im Rahmen der Studie getragen.
Eingeschlossen werden: Personen ab 18 Jahre mit bestätigter Diagnose einer Psoriasis bzw. Psoriasis Arthritis, die in den letzten Monaten keine Änderung ihrer Therapie hatten.
Laufzeit: Interessierte können bis zum 30.06.2026 teilnehmen.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier: https://www.rheumathek.de/projekte/shivap
Bei Fragen / Unklarheiten wenden Sie sich bitte an:
Mail: studien-rheuma(at)ukmuenster.de
Die Studie wird gemeinsam von PD Dr. Rebecca Hasseli-Fräbel (Universitätsklinikum Münster), Dr. Mirko Steinmüller (Rheumateam Lahn-Dill-Siegerland - Praxis für Rheumatologie und Infektiologie, Wetzlar) und dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien, Marburg /Gießen durchgeführt.
Ziel der Studie ist es, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Betroffenen mit rheumatischen Erkrankungen mit Hinblick auf Vorbeugung, Häufigkeit und Behandlung zu untersuchen.
Bei dieser Studie handelt es sich um: eine Umfrage der Europäischen Rheuma-Liga EULAR.
Ziel der Studie ist es die Zusammenhänge zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und rheumatischen Erkrankungen zu erforschen. Im Fragebogen werden Fragen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Vorbeugung und Behandlung bzw. Behandlungslücken dieser Erkrankungen gestellt. Die Studienergebnisse sollen dazu beitragen zu vermeiden, dass Rheumabetroffene Herz-Kreislauf-Probleme bekommen. Weitere Ziele sind die Verbesserung des Krankheitsmanagements und die Verbesserung der Behandlungserfahrungen von Betroffenen mit rheumatischen Erkrankungen.
Ablauf der Studie: Interessierte können unter dieser Adresse den Fragebogen finden:
https://s2survey.net/rmd_cardio/
Auf der ersten Seite kann die Sprache gewählt werden und danach folgt der Fragebogen. Das Ausfüllen der Umfrage nimmt etwa 10-15 Minuten in Anspruch. Die Daten werden anonymisiert erhoben. Teilnehmer können den Fragebogen auch unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren.
Eingeschlossen werden: Betroffene mit rheumatischen Erkrankungen ab 18 Jahren (mit und ohne Herz-Kreislauf-Probleme).
Laufzeit: Interessierte können bis zum 31.04.2025 teilnehmen.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier:
https://s2survey.net/rmd_cardio/
Bei Fragen / Unklarheiten wenden Sie sich bitte an:
Alessia Alunno MD PhD
Abteilung für innere Medizin und Nephrologie
Universität L’Aquila, Italien
Ziel der Studie ist es, ein verbessertes Verständnis von chronischen Schmerzen bei Menschen mit Fibromyalgie-Syndrom und Bindegewebserkrankungen zu erlangen.
Bei dieser Studie handelt es sich um: eine anonyme Umfrage mit einem online Fragebogen der AG Translationale Schmerzmedizin und Neuropathie der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Charité. Das Projekt wurde von der Ethik-Kommission der Charité - Universitätsmedizin Berlin genehmigt.
Ziel der Studie: In der Praxis ist häufig eine Unterscheidung zwischen bestimmten seltenen Erkrankungen schwierig. Ziel dieser Studie ist es daher, Schmerzen bei Menschen mit Fibromyalgie-Syndrom und Bindegewebserkrankungen besser zu verstehen und nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen diesen Erkrankungen zu suchen, um damit in Zukunft die Möglichkeiten zur Unterscheidung zu erweitern. Dieses Wissen soll eine schnellere und gezieltere Behandlung ermöglichen.
Ablauf der Studie: Studienteilnehmer werden gebeten, zu dieser Internetadresse zu gehen:
https://redcap.charite.de/kai/surveys/?s=FY9TMD3K4888E8PW
Alternativ kann ein QR-Code eingelesen werden (siehe Infoblatt hier). Nach der Einwilligung zur Studienteilnahme startet die anonyme Umfrage, die am besten am Computer (nicht am Smartphone) ausgefüllt wird. Der zeitliche Aufwand beträgt etwa 60 min, aber die Umfrage kann zwischendurch gespeichert und später fortgesetzt werden.
Eingeschlossen werden: Eingeschlossen werden: Erwachsene mit Fibromyalgie-Syndrom oder einer Bindegewebserkrankung (z.B. Ehlers-Danlos Syndrom, Hypermobility-Spectrum Disorder, Marfan Syndrom, Osteogenesis imperfecta). Betroffene dürfen auch teilnehmen, wenn die Diagnose (noch) nicht von einem Arzt bestätigt wurde. Die Teilnahme ist auch möglich, wenn mehrere dieser Diagnosen gleichzeitig vorliegen.
Laufzeit: Interessierte können bis zum 31.03.2025 teilnehmen.
Bei Fragen / Unklarheiten wenden Sie sich bitte an:
schmerzforschung(at)charite.de
Studienleiter:
Herr PD Dr. med. Sascha Tafelski
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin CCM/CVK, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Ziel des Registers: Das Vaskulitis-Patientenregister zielt darauf ab, systematisch Informationen aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten zur Verbesserung der Versorgung und Therapie dieser seltenen Erkrankungen zu sammeln.
Bei dieser Studie handelt es sich um: ein Register zur Erfassung der Patientenperspektive in Bezug auf die Vaskulitis-Erkrankung und Behandlung. Das Register wird von der Klinik für Rheumatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf und vom Rheumazentrum Ruhrgebiet gepflegt. Das Ethikvotum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf liegt vor.
Ziel der Studie: Es soll ein neues Register für Vaskulitispatienten in Deutschland aufgebaut werden. Betroffene werden mittels Fragebögen direkt zu ihren Erfahrungen befragt, um den Krankheitsverlauf, die Lebensqualität, alltägliche Einschränkungen und Behandlungserfahrungen besser zu verstehen. Damit soll ein umfassendes Bild der Erkrankung gewonnen werden, um die Versorgung und Therapie der Erkrankung langfristig zu verbessern.
Ablauf des Studienvorhabens
Nach der Registrierung werden die Zugangsdaten für einen online Fragebogen verschickt. Der Fragebogen wird jährlich aktualisiert, um verschiedene Aspekte der Erkrankung zu erfassen. Der Zeitaufwand ist etwa 20 Minuten pro Jahr für das Ausfüllen des Fragebogens. Die Daten werden pseudonymisiert und gemäß der EU-Datenschutzverordnung geschützt.
Eingeschlossen werden
Erwachsene ab 18 Jahren, die an einer Vaskulitis leiden.
Art der Teilnahme:
Das Register wird ab Dezember 2024 offiziell starten, aber die Registrierung ist jetzt schon möglich und erwünscht. Betroffene werden gebeten, eine E-Mail an Frau Dr. Kernder (siehe unten) zu schicken und ihr Interesse zu bekunden:
Interessierte müssen sich im Anschluss mit ihren Daten registrieren und erhalten daraufhin Zugangsdaten für einen Online-Fragebogen.
Laufzeit: Das Register ist als Langzeitprojekt geplant. Die Registrierung ist fortlaufend möglich.
Bei Fragen / Unklarheiten wenden Sie sich bitte an:
Dr. A. Kernder
Fachärztin für Rheumatologie und Innere Medizin, Oberärztin am Rheumazentrum Ruhrgebiet am Marien Hospital, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Claudiusstr. 45, 44649 Herne
E-Mail: vas-pat(at)rheumanet.org
Ziel der Studie ist es herauszufinden, wie sich die Nutzung einer medizinischen Patienten-App auf die Lebensqualität und die Krankheitsaktivität von Patienten mit rheumatoider Arthritis auswirkt.
Bei dieser Studie handelt es sich um: Eine Teilnahme zur Testung einer digitalen Gesundheitsanwendung („Patienten-App“), die zusätzlich zur rheumatologischen Routine-Arzt-Patienten Visite besteht. Das Projekt wurde von der Ethik-Kommission der Universität Heidelberg (Medizinische Fakultät Mannheim) genehmigt.
Ziel der Studie: Die Digitalisierung ermöglicht mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung für Patienten und gewinnt in der Therapie rheumatischer Erkrankungen zunehmend an Bedeutung. Ziel dieser Studie ist es, kontrolliert zu prüfen, ob sich die Nutzung der „Mida RheumaApp“ positiv auf die Lebensqualität und die Krankheitsaktivität von Patienten mit rheumatoider Arthritis auswirkt.
Ablauf der Studie: Studienteilnehmer werden nach Erhalt eines Codes gebeten, die „Mida Rheuma App“ kostenfrei auf ihr Smartphone herunterzuladen. Über einen Gesundheitscoach werden Gesundheitsdaten zum Lebensstil gesammelt, um individuelle Aktionspläne zur Verbesserung des Gesundheitszustandes zu erstellen. Zu Beginn der Studie, nach 6 und 12 Wochen der App-Nutzung werden Fragebögen ausgefüllt. Die Zeiträume weichen ggf. nur geringfügig von den üblichen Intervallen der ambulanten Rheumatologen-Vorstellung ab, sodass nur ein minimaler zeitlicher Zusatzaufwand zu erwarten ist. Es ist vorgesehen, die Patienten über die Ergebnisse der Studie zu informieren. Eine Erstattung der Anreisekosten erfolgt nicht.
Eingeschlossen werden: Eingeschlossen werden: Erwachsene mit bestätigter Diagnose einer rheumatoiden Arthritis aus der Region Mannheim, die Zugang zu einem Smartphone haben und dieses bedienen können.
Laufzeit: Interessierte können sich bis zum 31.12.2024 beim u.g. Ansprechpartner melden.
Bei Fragen / Unklarheiten wenden Sie sich bitte an:
Oberärztin Johanna Schwaan
Universitätsmedizin Mannheim
V Medizinische Klinik ,Abteilung Rheumatologie
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim
johanna.schwaan(at)umm.de
Fachbegriffe bei Studien
Gut zu wissen
Sobald Wirkstoffe am Menschen getestet werden, spricht man von „klinischen Studien“ oder „klinischen Prüfungen“. Diese gliedern sich in drei Phasen:
Phase 1: Als Erstes wird ein möglicher Wirkstoffkandidat an gesunden Freiwilligen getestet. Dabei geht es weniger um die Wirkung, als vielmehr darum, zu verstehen, was mit dem Wirkstoff im menschlichen Körper passiert: Wie viel von der Substanz wird aufgenommen, wie lange bleibt die Substanz im Körper, welche Abbauprodukte entstehen dabei? Meist wirken zwischen 60 und 80 Studienteilnehmer mit.
Phase 2: Ab dieser Stufe kommen erstmals betroffene Patienten mit ins Spiel: Typischerweise nehmen zwischen 100 und 500 Patienten daran teil. Idealerweise erhält die Hälfte von ihnen den neuen Wirkstoff, die andere ein Scheinmedikament (Placebo) oder aber die bislang bestmögliche Therapie, gegen die sich der neue Wirkstoff bewähren muss. Mediziner und Wissenschaftler überprüfen, ob sich die gewünschte Wirkung belegen lässt, ob Nebenwirkungen auftreten. Eine weitere Fragestellung betrifft die ideale Dosis.
Phase 3: Nun wird das Medikament an Tausenden Patienten erprobt. Das ist wichtig, weil sich seltene Nebenwirkungen unter Umständen erst zeigen, wenn Tausende Patienten den Wirkstoff erhalten. Ein neues Arzneimittel oder eine neue Therapie wird die Zulassung in der Regel erst dann erhalten, wenn Daten aus Phase 2 und 3 beweisen, dass die Therapie hilfreich ist.
Checkliste für Studienteilnehmer
Darauf sollten Sie achten:
Wenn Ihr Arzt Sie fragt, ob Sie an einer klinischen Studie teilnehmen möchten, sollten Sie genau wissen, worauf Sie bei Ihrer Entscheidung achten müssen. Deshalb ist es sowohl für den Arzt als auch für Sie sinnvoll, dass Sie vorab alle wichtigen Fragen klären.