Auch Passivrauchen erhöht Risiko für rheumatoide Arthritis
Rauchen begünstigt bekanntlich das Entstehen einer rheumatoiden Arthritis und verschlechtert die Wirksamkeit der Therapien. Gilt das auch für Passivrauch? Dieser Frage ging eine epidemiologische Studie in Frankreich nach. Wissenschaftler betrachteten dazu seit 1990 gesunde Frauen, die in ihrer Kindheit mehrere Stunden pro Tag oder im Erwachsenenalter über eine Stunde pro Tag Tabakrauch ausgesetzt waren.
Ergebnis: Von knapp 80.000 Frauen erhielten im Verlauf von 11,7 Jahren 698 Frauen die Diagnose „rheumatoide Arthritis“. Davon waren 14 Prozent in ihrer Kindheit Passivrauch ausgesetzt, 54 Prozent im Erwachsenenalter. Acht Prozent waren in Kindheit und Erwachsenenalter von Rauchern umgeben. Die Auswertung zeigte, dass sowohl Passivrauch in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter das Risiko zwischen 20 und 40 Prozent erhöht. Forscher vermuten durch den Qualm chemische Veränderungen an bestimmten Eiweißmolekülen als Ursache.
Fazit: Kinder und Erwachsene sollten vor Passivrauch geschützt werden – vor allem, wenn in der Familie bereits Autoimmunerkrankungen aufgetreten sind.
Verschmutzte Luft begünstigt rheumatoide Arthritis
Welchen Anteil hat die Luftverschmutzung an der Verschlechterung von rheumatoider Arthritis (RA)? Dazu beobachteten italienische Forscher insgesamt 888 RA-Betroffene aus der Region Verona über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Wissenschaftler analysierten dabei die Daten für die gemessene Luftverschmutzung 30 und 60 Tage, bevor die Teilnehmer der Studie einen Krankheitsschub erlitten. Als Kontrolle diente der gleiche Zeitraum vor einer Periode, in der die Studienteilnehmer keine erhöhte Krankheitsaktivität hatten.
Ergebnis: Eine höhere Luftverschmutzung war mit höheren Entzündungswerten verbunden. Der Zusammenhang zeigte sich auch bei Luftverschmutzung unterhalb gesetzlicher Grenzwerte. In einer weiteren Studie analysierten die Forscher, wie gut 1.286 Betroffene mit chronisch entzündlicher Rheumaerkrankung auf Biologika ansprachen. Auch dabei zeigte sich ein schlechteres Ansprechen auf die Therapie bei höherer Luftverschmutzung.
Fazit: Für Luftverschmutzung könnte ein ähnlicher Zusammenhang gelten wie für Passivrauchen: Unabhängig von bisherigen Grenzwerten könnte schadstoffhaltige Luft Krankheitsschübe
auslösen und den Therapieerfolg verschlechtern.