Zu Beginn der Coronapandemie war die Verunsicherung über die Auswirkungen einer SARS-CoV-2-Infektion auf Patienten mit rheumatischen Erkrankungen sehr groß. Das galt sowohl für die Patienten als auch für die Ärzte. Schließlich gab es keinerlei Daten über die Infektion, und so war es kaum möglich, das Risiko insbesondere für chronisch erkrankte Menschen einzuschätzen. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften initiierten deshalb sehr schnell verschiedene Forschungsprojekte, um die Datenlage zu verbessern.
In Deutschland baute die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) zusammen mit der Universität Gießen eine Datensammlung für Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen und einer Coronainfektion auf, das COVID-19-Rheuma-Register. Anders als die sonst als Register bezeichneten Langzeitbeobachtungen und Kohorten ist das COVID-19-Rheuma-Register eine Querschnittserhebung. Deren großer Vorteil ist, dass man sehr zügig mit dem Sammeln der Daten beginnen kann, weil sie nur einmal erhoben werden.
Auch international verließ man sich deshalb auf Querschnittserhebungen. Fast gleichzeitig mit dem deutschen Register ging das weltweite Register der Global Rheumatology Alliance (GRA) an den Start. Auf europäischer Ebene kooperierte ein international besetztes Komitee der EULAR mit der GRA und koordinierte die Datensammlung im europäischen Raum. Die Daten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern fließen in das EULAR-Register ein. Sie werden dann mit den in außereuropäischen Ländern gesammelten Daten im globalen GRA-Register zusammengeführt. Inzwischen sind im deutschen Register über 3.000 Patienten eingeschlossen, im EULAR-Register über 10.000 Patienten und in der weltweiten Sammlung fast 20.000 Patienten.
Die Analyse ihrer Daten kann dazu beitragen, mehr über den Verlauf der SARS-CoV-2-Infektion bei rheumatisch Erkrankten zu erfahren und Faktoren zu identifizieren, die ihn beeinflussen können.