"Mach die Welle!"-Petition und Challenge: Unterstützung für Menschen mit Rheuma
Mit der Online-Petition „Mach die Welle für Menschen mit Rheuma“ setzt sich die Deutsche Rheuma-Liga bundesweit für die rund 17 Millionen Menschen mit Rheuma ein. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie müssen viele von ihnen auf einen wichtigen Baustein der medizinischen Versorgung verzichten: das funktionsbezogene Bewegungstraining im Wasser oder in der Turnhalle.
Um mehr Aufmerksamkeit auf die Situation rheumabetroffener Menschen zu lenken, hat der Selbsthilfeverband in den sozialen Netzwerken eine Protestwellen-Challenge gestartet.
Petition unterschreiben
Was wollen wir mit der Petition erreichen?
Zwar arbeitet die Deutsche Rheuma-Liga als ehrenamtliche Anbieterin des Funktionstrainings mit Hochdruck an der Wiederaufnahme. Doch verursachen die durch die COVID-19-Pandemie nötigen Hygienemaßnahmen so erhebliche Mehrkosten, dass die gemeinnützige Organisation ohne staatliche Unterstützung an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit getrieben wird.
„Die Krankenkassen als unser Vertragspartner sind bisher nicht bereit, die Vergütungssätze für die Mehraufwände beim Funktionstraining zu erhöhen. Sie berufen sich auf fehlende gesetzliche Regelungen. Mit unserer Petition fordern wir deshalb die Politik auf, hier schnell Abhilfe zu schaffen: Herr Bundesminister Spahn, lassen Sie Menschen mit Rheuma jetzt nicht fallen und schaffen Sie eine gesetzliche Regelung, damit rheumakranke Menschen auch in Zukunft das Funktionstraining erhalten können!“, erklärt Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga.
Die Bundesregierung habe in den letzten Monaten zahlreiche gesetzliche Regelungen auf den Weg gebracht, um das Gesundheitswesen während der Pandemie zu stützen. Die Appelle chronisch rheumakranker Menschen an die Politik, auch das Funktionstraining dabei zu berücksichtigen, blieben bisher jedoch ungehört.
Der Zusammenhalt endet nicht am Beckenrand
Seit Beginn der Corona-Pandemie müssen viele Rheumabetroffene auf das Funktionstraining verzichten. Was hat das für Folgen für Betroffene? Was macht das Funktionstraing so wichtig? Marianne Korinth nimmt seit 15 Jahren an der Wassergymnastik teil und erzählt von ihrer Erfahrung.
Was ist die "Mach die Welle"-Challenge?
Unter dem Hashtag #machdiewellechallenge ruft die Deutsche Rheuma-Liga dazu auf, "die Welle für Menschen mit Rheuma zu machen". Dazu kann jeder ein Video drehen, wie er in einem Eimer, Planschbecken, Bach oder einem anderen Behältnis mit Wasser für Wellen sorgt. Diese Videos sollen bei Facebook und Instagram gepostet werden. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, setzt die Deutsche Rheuma-Liga auf ein Nominierungssystem. Jeder, der ein Video macht, nominiert drei weitere Personen. Diese sollen ebenfalls an der Challenge teilnehmen. Die Videos kann man sich bei Facebook und Instagram unter dem Hashtag #machdiewellechallenge anschauen. (Anleitung für ein Challengevideo)
Video: So sieht die "Mach die Welle"-Challenge aus
Was ist das Funktionstraining?
Mangelnde Bewegung kann zu Schäden in den Gelenken führen, die nicht mehr wieder gut zu machen sind. Deshalb hat die Deutsche Rheuma-Liga gemeinsam mit Physiotherapeuten ein spezielles Bewegungsprogramm entwickelt. Die Übungen des Funktionstrainings dienen dazu, die kranken Gelenke in "Funktion" zu halten.
Die Deutsche Rheuma-Liga bietet das Bewegungsprogramm im warmen Wasser (Warmwassergymnastik) und als Trockengymnastik in der Halle an. Die Therapeuten sind gut geschult im Umgang mit rheumakranken Menschen und nehmen regelmäßig an Fortbildungen zu Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises teil.
„Ich leide unter rheumatoider Arthritis. Durch das seit der Corona-Pandemie zwangsweise eingestellte Funktionstraining hat sich mein Gesundheitszustand deutlich verschlechtert", berichtet die Rheuma-Patienten Marianne Korinth.
"Ich lebe aktuell mit dauerhaft starken Schmerzen und massiven Bewegungseinschränkungen. Meine Einnahme von Schmerzmitteln ist in dieser Zeit rapide gestiegen“, sagt die 59-Jährige.
„Bewegung ist das A und O in der Rheuma-Therapie“, erklärt der orthopädische Rheumatologe Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann.
Ohne das funktionsbezogene Training, so das Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga, drohen den Patienten vielfach unwiederbringliche Langzeitschäden an den Gelenken.
Das Funktionstraining ist eine Pflichtleistung der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung und wird vom Arzt verordnet. Eine Vielzahl von Studien belegen die positiven Effekte von Bewegung für Menschen mit Rheuma.
Unser Einsatz
Die Deutsche Rheuma-Liga engagiert sich für die Bedürfnisse der Rheuma-Betroffenen – in der Politik, Forschung und Öffentlichkeit. Rheuma-Forschung fördern, in einem Aktionsplan Forderungen an die Gesundheits- und Sozialpolitik stellen, Bedürfnisse der Rheuma-Betroffenen auf internationalem Parkett vertreten: Jeden Tag setzt sich die Deutsche Rheuma-Liga mit vielen ehrenamtlichen Helfern für Menschen mit Rheuma ein.