Wer pro Tag 7.500 Schritte macht, legt im Schnitt sechs Kilometer zurück – und ist mit 80 Jahren mehr als 170.000 Kilometer gegangen. Zeit, den Füßen etwas Aufmerksamkeit zu gönnen.
- 1. Pflegen Sie Ihre Füße: Cremen Sie sie ein und spüren Sie frühzeitig Wunden oder Schwielen auf. Häuft sich die Hornhaut an einer bestimmten Stelle, sollten Sie zum rheumatologischen Orthopäden gehen – eventuell bahnt sich eine Fehlstellung an, die frühzeitig korrigiert werden kann. Wenn Sie Ihre Füße selbst nicht mehr pflegen können, sollten Sie über medizinische Fußpflege nachdenken.
- 2. Gehen Sie barfuß, zum Beispiel zu Hause! Am Strand im Sand laufen ist ein perfektes Training für die Fuß- und Wadenmuskulatur. Auch auf einer Wiese ist Barfußlaufen gut, allerdings sollten Sie Verletzungen durch Scherben, scharfkantige Gegenstände oder Insektenstiche möglichst vermeiden. Bei offenen Wunden am Fuß sollten Sie auf Schuhe und Strümpfe lieber nicht verzichten.
- 3. Bringen Sie Ihre Füße in Bewegung: Stehen und gehen Sie auf Zehenspitzen! Auf Zehenspitzen richtet sich die Fußwölbungen auf. Wer bereits unter einer Abflachung der Fußwölbungen leidet, hat so die Chance, den Fuß wieder in seiner natürlichen Position zu stabilisieren. Auch der Hackenstand, also das Stehen oder Gehen auf den Fersen, trainiert die Muskulatur und erhält die Fußmobilität.
- 4. Achten Sie auf gutes Schuhwerk! Ideal sind atmungsaktive Schuhe, am besten aus Leder. Aufgrund der Entzündung und der Überwärmung des Gewebes und der vermehrten Durchblutung neigen Füße von Rheumabetroffenen zu vermehrter Schweißbildung. Atmungsaktives Schuhwerk führt die Feuchtigkeit ab – das verhindert Druckstellung und unangenehmen Geruch.
- 5. Laufen Sie nicht ohne Socken im Schuh! Socken, insbesondere aus Baumwolle und anderen Naturmaterialien, verhindern Reibung am Schuhwerk und nehmen Feuchtigkeit auf.
- 6. Verzichten Sie auf Sportarten, die hohe Belastungen am und im Fuß verursachen! Dazu gehören etwa Lauf- und Sprungsportarten.
- 7. Verzichten Sie aufs Rauchen und übermäßigen Alkohol! Nikotin verschlechtert nicht nur die Wirksamkeit antientzündlicher Rheumamedikamente, sondern schädigt direkt den Gelenkknorpel. Das gilt ebenfalls für übermäßigen Alkoholkonsum.
- 8. Jeder Laufschritt auf Asphalt führt zu äußerst starken Kräften im Fuß und belastet Knochen, Gelenke und Bänder. Auch auf verletzungsträchtige Sportarten wie Fußball oder sogenannte Kontaktsportarten wie Karate sollten Sie verzichten.
- 9. Verzichten Sie aufs Rauchen und übermäßigen Alkohol! Nikotin verschlechtert nicht nur die Wirksamkeit antientzündlicher Rheumamedikamente, sondern schädigt direkt den Gelenkknorpel. Das gilt ebenfalls für übermäßigen Alkoholkonsum.
- 10. Checken Sie Ihre Knochendichte! Osteoporose kann auch die Fußknochen betreffen – häufig kommt es zu sogenannten Marschfrakturen, bei denen die Mittelfußknochen schon durch normales Gehen einen Ermüdungsbruch erleiden.
- 11. Achten Sie auf ausreichend Vitamin D – im Sommer durch genügend Zeit im Tageslicht, im Winter ist gegebenenfalls ein Vitamin-D-Präparat angezeigt.
- 12. Achten Sie auf Ihr Gewicht: Zu viele Kilo belasten die Füße. Die Gelenkflächen zum Beispiel im Sprunggelenk sind deutlich kleiner als in Hüfte oder Knie, die Punktbelastung ist daher viel größer.
Autoren: Prof. Stefan Rehart ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an den Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken.
Dr. Manfred Kemmerling ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie am Helios Klinikum Attendorn.
Dieser Text erschien zuerst in der Mitgliederzeitschrift "mobil", Ausgabe 3-2024. Sechs Mal im Jahr erhalten Mitglieder der Deutschen Rheuma-Liga die Zeitschrift direkt nach Hause (jetzt Mitglied werden).