Frage: Ich habe rheumatoide Arthritis und bekomme MTX als Fertigspritze. Kürzlich erhielt ich ein anderes Präparat als bisher, bei dem ich aufgrund meiner Einschränkungen in den Händen die Kanüle nicht selbst auf die vorgefüllte Spritze aufschrauben konnte. Gibt es die Möglichkeit, dass ich wieder mein altes MTX bekomme?
Antwort: Methotrexat (MTX) als Fertigspritze wird von verschiedenen Firmen angeboten, teils mit der Notwendigkeit, die Kanüle selbst aufstecken zu müssen, teils mit schon fest verbauten Kanülen. Auch die Menge des zu spritzenden Medikaments variiert dabei, das hat meist ökonomische Gründe. Viele Krankenkassen handeln sogenannte Rabattverträge aus, weshalb Sie in der Apotheke ein anderes Präparat bekommen haben als bislang. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die Kanüle mit Ihren Fingern aufzustecken, gibt es in jedem Fall eine Möglichkeit: Ihr Arzt muss auf dem Rezept das Kästchen a. i. (aut idem) ankreuzen. Dann muss der Apotheker Ihnen Ihr ursprüngliches Präparat zukommen lassen, mit dem Sie ja zurechtgekommen sind.
Die andere Möglichkeit besteht darin, dass Sie Ihrer Apotheke Ihr Problem mitteilen, sie kann dann aus pharmazeutischen Gründen Ihnen Ihr ursprüngliches Medikament abgeben, Ihre Begründung ist ausreichend. Entscheidend ist, dass Sie dieses in der Rheumatologie so wichtige Medikament nicht aus derartigen Gründen nicht mehr einnehmen oder auf ein anderes Medikament wechseln müssen! Das Selbstmanagement der Medikamentengabe ist ein hohes Gut, auf das Sie nicht verzichten müssen.
Autor/Antwort: Prof. Stefan Schewe ist internistischer Rheumatologe in Ebersberg und München, ärztlicher Berater der mobil und Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga.