„Viele Menschen verstehen nicht, was es bedeutet mit einer rheumatischen Erkrankung zu leben“, sagt Britta Klasen. Um das zu ändern, kam die Kampagne „Rheuma ist jünger als du denkst“ der Deutschen Rheuma-Liga 2019 für die junge Kölnerin wie gerufen: „Ich gehe sehr offen mit meiner Erkrankung um. Da lag es für mich nah, auch die Kampagne mitzugestalten.“
Der Verband hat sich mit der Kampagne zum Ziel gesetzt, gegen Vorurteile anzugehen, auf gesellschaftlicher wie politischer und medizinischer Ebene wachzurütteln. Um die Öffentlichkeit auf Probleme aufmerksam zu machen, haben sich über die Jahre auch die Kommunikationsmittel der Deutschen Rheuma-Liga geändert: 1988 griff der Selbsthilfeverband das Vorurteil, Rheuma sei eine Alte-Leute-Krankheit, in einer Broschüre auf, mehr als 30 Jahre später startete der Instagram-Blog.
Diagnose mit 16 Jahren
Dass Rheuma keine Alte-Leute-Krankheit ist, weiß Britta Klasen selbst nur zu gut: Mit 16 Jahren bekam sie die Diagnose Juvenile idiopathische Arthritis, besser bekannt als Kinderrheuma. 2015 stieß sie als ehrenamtlicher Transition-Peer zur Deutschen Rheuma-Liga: Transition-Peers helfen jungen Betroffenen beim Übergang vom Kinder- zum Erwachsenenrheumatologen mit eigenen Erfahrungen und Tipps.
Als Britta Klasen wegen der Kampagne „Rheuma ist jünger als du denkst“ gefragt wurde, musste sie nicht lange überlegen: „Eigentlich war für mich direkt klar, dass ich mitmache. Eine Nacht wollte ich trotzdem drüber schlafen“, erzählt sie, „denn ich rücke dann mit meiner Erkrankung noch mal mehr in die Öffentlichkeit.“
Doch das war auch das, was sie von Anfang an spannend fand: „Der Instagram-Blog bot mir die Gelegenheit, richtig persönlich vom Alltag mit Rheuma zu berichten.“ Und das macht sie mittlerweile seit vielen Monaten. Beruf, Umzug und Reisen sind nur einige der Themen, die sie anspricht: „Ich möchte andere an den Herausforderungen teilhaben lassen, die ich als junge Rheumatikerin bewältigen muss.“ Sie will zeigen, dass trotz ihrer Erkrankung vieles möglich ist.