Und der Wolf hustete und prustete ... Ja, und dann? Bis zum Umpusten eines Hauses – wie in der Geschichte der drei kleinen Schweinchen – komme ich nicht mehr. Ich habe Asthma. Im Frühling oder bei Rauch oder Staub in der Luft ist es besonders schlimm.
Pünktlich zum Frühjahrsbeginn 2019 plagten mich plötzlich Hustenanfälle und eine Enge in der Brust. Es fühlte sich an, als würde jemand auf meinem Brustkorb sitzen. Besonders nachts pfiff ich wortwörtlich aus dem letzten Loch. Juckende Augen und ständiges Niesen im Frühjahr, das kannte ich – ich hatte schon lange eine Pollenallergie. Aber das war nun doch etwas anderes.
Der Test beim Lungenfacharzt lieferte schnell die Ursache: Asthma bronchiale. Wo kam das nun her? Mein Arzt erklärte mir, dass es sich in meinem Fall um einen typischen „Etagenwechsel“ handelte. Dieser vollzieht sich bei vielen Allergikern circa zehn Jahre nach dem Auftreten der ersten Heuschnupfensymptome. Die Allergie besteigt in den oberen Atemwegen quasi einen Fahrstuhl hinab in die Lunge, wo sie weitere Entzündungsreaktionen hervorruft. Da ich auch Neurodermitis habe, kann das die Entwicklung meines Asthmas mitbegünstigt haben.
Seit der Diagnose lautet meine morgendliche Routine: sprühen, essen, Zähne putzen. Warum ausgerechnet diese Reihenfolge? Weil man so sicherstellt, dass keine Rückstände des kortisonhaltigen Asthmasprays im Mundraum verbleiben. Kortison kann im Mund dazu führen, dass sich sogenannte Aphten bilden, das sind schmerzhafte, entzündliche Bläschen. Für mich war das Asthmaspray eine Erlösung! Selbst in der Hochsaison kann ich dadurch wieder beruhigt schlafen. Sicherheitshalber sind auch das Notfallspray und Antihistaminika, also Medikamente gegen allergische Reaktionen, meine ständigen Begleiter. So kann ich einem möglichen Asthmaanfall schnell Einhalt gebieten. Meine Asthma- und Allergiemedikamente gehören inzwischen ebenso zu meinem Alltag wie die Rheumaspritze. Wechselwirkungen gibt es keine, aber auf manche nichtsteroidale Antirheumatika muss ich verzichten, da diese die asthmatischen Beschwerden ungünstig beeinflussen könnten.
Um meine Lunge noch besser zu unterstützen, helfen mir zügige Spaziergänge und mein Hula-Hoop-Reifen besonders. Da ich so auch meine Gelenke fit halte, lohnt es sich gleich doppelt. Das Pusten übe ich übrigens weiterhin: Mit jedem Lungenfunktionstest bei meinem Pulmologen.