Schon immer fühlte sich Beate Helmer zum Sport hingezogen – sie trainiert regelmäßig im Fitnessstudio, absolviert dort Kurse und Zirkeltraining oder übt Linedance oder Tai-Chi. Auch beim Funktionstraining der Rheuma-Liga ist sie mit dabei.
„Ich kenne nur wenige Menschen, die so aktiv sind wie ich“, berichtet die 57-Jährige. „Aber wenn ich mein Sportprogramm schleifen lasse, merke ich das sofort am Rücken.“ Ihre Hula-Hoop- Runden absolviert sie zusätzlich zu ihrem 40-Stunden-Job und ihrem sonstigen Sportprogramm – „nur aus Spaß“, sagt sie mit einem Lächeln. Zu den poppigen Reifen kam sie durch ein befreundetes Pärchen. Doch mit dem ersten Reifen wollte es nicht richtig klappen. Beate Helmer informierte sich – und bestellte sich einen besonders dicken, schwereren Reifen mit größerem Durchmesser und in trendigen Farben. „Wenn ich den in die Hand nehme, bekomme ich gleich gute Laune“, berichtet sie. Allerdings habe sie am Anfang erst mal blaue Flecken bekommen.
„Ich habe trotzdem weitergemacht!“
Der Hula-Ring steht im Schlafzimmer, wo genügend Platz ist – Beate Helmer schaut dabei gern Fernsehen. Täglich hullert sie dort mal zehn, mal 20 Minuten. „Man muss dranbleiben“, sagt sie mit einem Lachen. „Man hat immer eine gute und eine schlechte Seite, im Moment hullere ich ganz bewusst gegen den Uhrzeigersinn, um meine schlechte Seite zu üben.“ Beate Helmer ist gelernte Krankenschwester und hat eine Weiterbildung zur Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen gemacht. Ungefähr zeitgleich mit dem Abschluss im Jahr 2010 kam auch die Rheumadiagnose – neben einer Kollagenose und Sklerose hat Beate Helmer auch Morbus Bechterew.
Vier Jahre lang arbeitete sie als Heimleitung, heute ist sie Service- Koordinatorin im Betreuten Wohnen. „Ich habe jetzt geregelte Arbeitszeiten und alle Feiertage und Wochenenden frei, das kommt dem Rheuma sehr entgegen“, resümiert sie. Wie motiviert sie sich zum Sport? „Ich war noch nie der Typ, den jemand mitziehen muss. Ich gehe sehr gerne zum Sport, ich habe genug Power in mir!“ Bei manchen Kursen kommt sie nicht hinterher, wenn die Schritte sehr rasch aufeinander folgen. „Aber ist doch egal, Hauptsache, man hat Spaß.“
In der Coronazeit war sie viel mit Nordic-Walking-Stöcken unterwegs, weil das Fitnessstudio und die Tanzschule zu hatten. Jetzt genießt sie wieder ihr regelmäßiges Sportprogramm. „Ich kann nur sagen, dass man sich einfach fantastisch fühlt, wenn man sich sportlich betätigt hat. Ich bin dann randvoll mit Glückshormonen. Das ist einfach toll!“
Zur Person: Beate Helmer ist unter anderem Ansprechpartnerin für die Selbsthilfegruppe Taunusstein der Rheuma-Liga Hessen.