Seit 50 Jahren bietet die Deutsche Rheuma-Liga Funktionstraining an – und hat es seitdem ständig weiterentwickelt. Was bringt die Zukunft? Ein Interview mit Nicole Stefan-Schick, Referentin für Bewegungsangebote in der Deutschen Rheuma-Liga. Mit ihr sprach Julia Bidder, Chefredakteurin der Mitgliederzeitschrift "mobil".
Frau Stefan-Schick, die Deutsche Rheuma-Liga entwickelt seit einiger Zeit das Funktionstraining weiter. Warum?
Die Rheuma-Liga hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinandergesetzt und ihre Angebote weiterentwickelt, ganz besonders beim Funktionstraining. In den vergangenen Jahren war das Konzept eher organorientiert. Wir wollen es künftig stärker am sogenannten ICF-Ansatz ausrichten. Diese Klassifikation bezieht die Themen Behinderungen und Teilhabe mit ein.
Es geht also nicht mehr nur darum, die Gelenke beweglich zu halten und Muskeln zu kräftigen – Betroffene sollen in ihrem Alltag besser zurechtkommen. Dazu gehört zum Beispiel eine bessere Fitness fürs Treppensteigen, aber auch eine größere Beweglichkeit, um zum Beispiel das Anziehen oder Haarekämmen selbst bewerkstelligen zu können. Am besten kann das gelingen, wenn Betroffene verstehen, warum sie sich bewegen sollen und warum kräftige Muskeln für die Gelenke so wichtig sind. Das motiviert zusätzlich. Damit sind wir auf einem Weg zu einem ganzheitlichen, zukunftsorientierten Gesundheits- und Bewegungskonzept.