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Forschungspartner: Mehr als 90 Forschungsprojekte in zehn Jahren

| News
Forschungspartner der Deutschen Rheuma-Liga
Vernetzungstreffen der Forschungspartner in Hannover, Oktober 2023. Von links: Zeljko Glavac, Dieter Wiek, Birgit Barten, Marianne Korinth, Michaela Fritsch, Corinna Elling-Audersch, Ute Garske, Dorothea Fell, Birgit Arndt. Aufgrund anderer (etwa beruflicher) Verpflichtungen und aufgrund von Krankheitsfällen konnten nicht alle Forschungspartner an dem Treffen teilnehmen.

Ehrenamtliche Forschungspartnerinnen und -partner der Rheuma-Liga bringen ihre Perspektive aus dem Leben mit Rheuma bei Forschungsprojekten ein.

"Erstmals in der Geschichte der Deutschen Rheuma-Liga – und wahrscheinlich auch relativ einmalig bislang in Deutschland – hat sich der Verband zum Ziel gesetzt, partizipative Forschung zu verwirklichen.“

So stand es 2014 im Jahresrückblick der Deutschen Rheuma-Liga. Hintergrund dieser forschen Textzeile war die Tatsache, dass im Oktober 2014, also vor zehn Jahren, die ersten sechs Ehrenamtlichen zu Forschungspartnern ausgebildet wurden.

Partizipative Forschung – was bedeutet das überhaupt? Dabei geht es darum, dass betroffene Patientinnen und Patienten schon bei der Planung einer neuen Forschungsarbeit ihre Perspektive und ihre Erfahrungen aus dem Leben mit einer rheumatischen Erkrankung mit einbringen und gleichberechtigt im Forschungsteam mitarbeiten. Am 1. Januar 2015 startete offiziell das erste partizipative Forschungsprojekt mit zwei Forschungspartnern der Rheuma-Liga. Bisher haben sich die Forschungspartner in mehr als 90 partizipativen Forschungsprojekten engagiert. Wie ist es dazu gekommen?

Eine Idee geht auf Reisen

2008 war der spätere Vizepräsident der Rheuma-Liga, Dieter Wiek, zu Gast bei einem Kongress in Toronto. Dort hörte er zum ersten Mal den Begriff „partizipative Forschung“ und brachte die Idee mit zurück nach Deutschland. Im Jahre 2009 begann auch die europäische Rheumaliga EULAR, Empfehlungen für die Einbindung von Forschungspartnern zu entwickeln. 2010 nahm Dieter Wiek am ersten internationalen EULAR-Trainingskurs für Forschungspartner teil.

Erste Anfänge in Deutschland

Während Dieter Wiek auf europäischer Ebene bereits in Forschungsprojekten aktiv wurde, stellte er die Idee dem Bundesvorstand und der Geschäftsführung des Bundesverbandes der Rheuma-Liga vor. Dort wurde diese Idee ebenfalls mit großem Interesse aufgenommen. 2011 entstand eine Stelle für eine Forschungsreferentin – damals Dr. Cornelia Sander – und ein Konzept für einen „Trainingskurs für Forschungspartner“.

Youtube-Video: Für Patientenbeteiligung in Medizin und Forschung

Der erste Trainingskurs

Im Oktober 2014 erfolgte in Fulda unter der Leitung von Dr. Cornelia Sander und Dieter Wiek der erste zweitägige Trainingskurs für Forschungspartner mit Förderung durch die Aktion Mensch. Ziel war es, betroffene Patientinnen und Patienten auf ihre vielfältigen Aufgaben vorzubereiten. Dabei ging es vor allem darum, mögliche Betätigungsfelder in Forschungsprojekten vorzustellen, um die angehenden Forschungspartner gut darauf vorzubereiten und ihr Wissen sowie ihr Selbstbewusstsein zu stärken, damit sie in Forschungsprojekten konstruktive Beiträge leisten können.

Zwei Teilnehmende des ersten Trainingskurses, Ute Garske und Peter Böhm, wurden direkt in ein Forschungsprojekt einbezogen. 2016 kam der zweite Kurs, weitere Kurse folgten. Alle neuen Forschungspartner werden stets herzlich und gern in die Gruppe aufgenommen.

Vernetzung ist wichtig!

Die Forschungspartner treffen sich seit 2017 einmal jährlich zu einem Vernetzungstreffen, in dem die einzelnen Forschungsprojekte vorgestellt werden und die Vernetzung untereinander gestärkt wird. Außerdem dienen diese Treffen der Weiterbildung.

Die Erfahrungen der Forschungspartner sind bisher überwiegend positiv. Die Beteiligung wird als interessant und bereichernd beschrieben. Auch von den Wissenschaftlern kommen positive Rückmeldungen. 

Partizipative Forschung fördern

Die Rheuma-Liga stellt ihre eigenen Aktivitäten zur partizipativen Forschung auf Tagungen und Kongressen dar, um das Bewusstsein dafür zu stärken. Mittlerweile haben verschiedene Einrichtungen die Rheuma-Liga kontaktiert und nach Erfahrungen und Tipps gefragt. Die Rheuma-Liga selbst fördert mit ihren eigenen finanziellen Mitteln nur noch Forschungsprojekte, die partizipativ durchgeführt werden.

Ausblick für die Zukunft

Die steigende Anzahl der Anfragen beim Bundesverband mit der Bitte um Vermittlung von Forschungspartnern zeigt, dass im Jahr 2024 das Wissen um die partizipative Forschung bei den Rheumatologinnen und Rheumatologen (und anderen Fachgebieten) angekommen ist. Nun ist es die Aufgabe des Bundesverbands, die Wichtigkeit von regelmäßiger Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und Forschungspartnern weiter zu betonen und einzufordern. Außerdem muss versucht werden, die bereits aktiven Forschungspartner durch Schulung neuer Ehrenamtlicher zu entlasten.

2025 soll ein neuer Trainingskurs durchgeführt werden. Interessierte können jederzeit mit dem Bundesverband Kontakt aufnehmen.

Autor: Dr. Jürgen Clausen ist Referent Forschung bei der Deutschen Rheuma-Liga. 

Rheumaforschung: Wir fördern Fortschritt

Die Rheuma-Liga engagiert sich aktiv in der Förderung von Forschung. Sie hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie die Rheumastiftung ins Leben gerufen und fördert darüber hinaus Forschungsprojekte im Rahmen konkreter Ausschreibungen.

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