Vom 3. bis 6. Juni findet in Frankfurt am Main der Kongress der Europäischen Liga gegen Rheumatismus statt. Im Interview mit Julia Bidder erklärt Dieter Wiek, Vizepräsident der Deutschen Rheuma-Liga, was die EULAR eigentlich ist und wieso auch Betroffene von einem Besuch des Kongresses in Frankfurt am Main profitieren können.
Herr Wiek, was ist die EULAR?
Die Abkürzung steht für die European League Against Rheumatism, also die Liga gegen Rheumatismus. Darin setzen sich Wissenschaftler, Rheumatologen, Kliniker, Vertreter der Gesundheitsberufe und die Vertreter der europäischen Patientenorganisationen für Menschen mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen ein. Es geht etwa um Prävention, Frühdiagnose, eine optimale Behandlung und das Thema Rehabilitation.
Welche Angebote hat EULAR?
Es gibt verschiedene Angebote, etwa in der Bildung, Fortbildung, die Erarbeitung von Empfehlungen für die Behandlung. Außerdem erscheint monatlich eine sehr angesehene Fachzeitschrift. Ein ganz entscheidender Baustein ist der Jahreskongress, zu dem über 14.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt erwartet werden. Das umfangreiche Programm richtet sich an Grundlagenforscher, Rheumatologen, Vertreter der Gesundheitsberufe wie Physiotherapeuten und auch Patienten und Patientenorganisationen.
Können auch Betroffene am Kongress teilnehmen?
Für Betroffene ist das Programm von PARE sicherlich ein großer Gewinn: Bei der Patientenorganisation stehen laienverständliche Vorträge im Fokus und Themen wie „Wie kann ich meine Behandlungsziele mit meinen Behandlern optimieren?“ oder „Welches Wissen benötige ich, um mit meiner Erkrankung positiv zu leben?“. Darüber hinaus gibt es auch viele interessante wissenschaftliche Vorträge. Aber auch Fragen wie die Mitgliedergewinnung, Fortbildung für Ehrenamtliche oder Patienten als Forschungspartner finden ihren Platz. Da alle Veranstaltungen in englischer Sprache sind, sollte man Englisch gut verstehen können. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, kann man sich auf der Homepage Videos von verschiedenen PARE-Aktivitäten angucken.
Mit welchen Kosten muss man rechnen?
Die Gebühr für Patienten beträgt 39 Euro, wenn man am Kongress teilnimmt, und 69 Euro, wenn man zusätzlich Zugang zu Aufnahmen der Vorträge haben möchte. In jedem Fall benötigen Betroffene ein Attest über ihre rheumatische oder muskuloskelettale Erkrankung. In der Gebühr inklusive sind ein Kennenlernabend am Eröffnungstag sowie Snacks und Getränke während der Tagung. Anreise und Übernachtung muss jeder selbst organisieren und bezahlen.